Reiten auf der Barcampwelle

Letzte Woche erreichte mich eine Mail mit der Bitte zwei Barcamps in den Veranstaltungskalender auf barcamps.net einzutragen. Bevor ich wild drauf los dort etwas eintrage, schaue ich mir natürlich erstmal an, was das für Barcamps sind. Was ich dann auf der angegebenen Webseite las, war weit von dem entfernt, was ich unter einem Barcamp verstehe.

Die erste Veranstaltung sollte genau 5 Stunden(sic!) dauern und dafür sollte man 20 Euro Teilnehmergebühr zahlen. Das zweite „Barcamp“ ging über zwei Tage und hier lag die Teilnehmergebühr für beide Tage zusammen bei 80 Euro(!).

Ich habe beide Termine dort nicht eingetragen und der Frau die mich angeschrieben hatte, dies auch mitgeteilt.

Hier versuchen Konferenzanbieter auf der Barcampwelle mitzureiten, ohne sich dabei wirklich mit dem Konzept auseinandergesetzt zu haben. Ich habe kein Problem damit, wenn neben der Finjanzierung über Sponsoren auch kleine Teilnehmerbeiträge verlangt werden, so wie es z.B. in Nürnburg und beim Barcamp Ruhr der Fall ist. Doch da reden wir von Beträgen um die 19 € für zwei Tage, ein himmelweiter Unterschied zu 80 Euro.

Verprellt werden mit solchen Beiträgen all die, die solche Beträge halt nicht so einfach aufbringen können, unabhängig aus welchem Grund. Ich finde es auch unfair wenn hier der Barcampbegriff für solche Veranstaltungen verwendet wird, die irgendwie rein gar nichts mit einem richtigen Barcamp zu tun haben. Wenn ich mir vorstelle, wie ein gerade mal fünfstündiges Barcamp ablaufen soll, da bleibt für Sessions nicht mehr viel Zeit. Oder vielleicht gerade, weil sich eh keiner der zahlreichen Barcampprofis für die paar Stunden auf den Weg dorthin macht.

Barcamps sollen auch weiterhin allen offen stehen, die daran teilnehmen wollen, ohne daß durch überhöhte Teilnehmerbeiträge versucht wird bestimmt Personenkreise von solchen Veranstaltungen auszuschließen. Auch in Zukunft werde ich daher solche Veranstaltungen nicht in den Barcampkalender eintragen.