Unterwegs auf dem #wwim13_goerlitz

Wer mir bei Instagram oder Twitter folgt, hat es längst mitbekommen: ich war am Wochenende in Görlitz. Doch ich war nicht alleine dort. Das World Wide Insta Meet 13 (#wwim13) stand auf dem Plan und auch in Görlitz fand ein solches Treffen statt.

Dank der Agentur der sächsischen Landesregierung und der Stadt Görlitz, brauchten die Teilnehmer außer ihrer eigenen Anreise eigentlich nichts zu finanzieren, denn man zeigte sich großzügig und stellte uns unter anderem auch Zimmer in einer Jugendherberge und die nötige Verpflegung zur Verfügung.

Ich reiste Freitag schon gegen Mittag an und erkundete erstmal die Stadt auf eigene Faust. Dank Michael, der eigentlich aus Görlitz stammt, hatte ich mir das eine oder andere Motiv ausgesucht, daß ich unbedingt selbst fotografisch umsetzen wollte.

Zu einem verspäteten Mittagessen ging es dann nach Zgorcelec rüber über die Neiße, wo ich dann auch wieder bequem mit Karte zahlen konnte und mir Kartoffelpuffer mit Gulasch und ein Glas Wein gönnte. Dazu der Blick über die Neiße nach Görlitz, den ich von der Terrasse aus genießen durfte – das Leben kann so schön sein.

Nachmittags ging es in die Jugendherberge und danach stand der erste Programmpunkt an. Wir gingen gemeinsam zu dem alten Kaufhaus, wo der Euro Fashion Award 2016 an dem Wochenende stattfand und wir Karten für die Generalprobe hatten. Meine Zusammenfassung der dann folgenden drei Stunden: vertane Lebenszeit. Ich war übrigens glaube nicht alleine mit dieser Meinung… 😉

Danach verkrümelte ich mich gleich ins Bett und nahm eine Mütze Schlaf.

Der Sonnabend begann mit einem Spaziergang durch das menschenleere Görlitz und ein paar Fotos. Die Sonne hatte sich leider verkrümelt. Dann gabs ein wirklich gutes Frühstück in der Jugendherberge. Das war besser als ich es erwartet hatte. Danach gings dann an die Planung. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und zogen dann durch Görlitz und fotografierten uns zu Tode. 😉 Dabei durften wir auch in die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften. Hier gibt es einen Raum mit ganz alten Büchern und da durften wir, nach und nach, Fotos machen. Immer einer nach dem anderen und irgendwie haben jetzt glaube alle das gleiche Motiv. Aber egal, das muß man einfach gesehen haben. Absolut beeindruckend!

Görlitz, das sich in Anspielung an die häufig hier stattfindenden Filmdreharbeiten auch Görliwood nennt, hatte für uns noch mehr zu bieten. Ein „Wählt Thälmann!“-Schriftzug, der 1985 zu Filmarbeiten angebracht wurde und das leerstehende Kondensatorenwerk waren weitere Punkte, wo wir uns mit unseren Kameras austobten.

Mittags gabs eine für meine Begriffe etwas zu lange Pause, bevor es dann am Nachmittag wieder gemeinsam auf Tour ging. Und jetzt wurde es erst richtig interessant. Zuerst liefen wir zum Freisebad, einem alten leerstehenden Hallenbad. Die Mitarbeiterin der Stadt Görlitz wurde ab jetzt zur wichtigsten Person, denn sie hatte den Schlüssel für das Gebäude und so konnten wir uns dort drinnen fotografisch betätigen. Hier fiel es dann aber doch etwas negativ auf, daß wir so um die 40 Personen waren, denn es war schwierig manches umzusetzen, weil ständig wer durch das Bild lief. Dennoch konnte ich da drinnen schöne Fotos machen.

Von dort aus ging es in Richtung Bahnhof. Direkt gegenüber befindet sich das leerstehende Hotel „Vier Jahreszeiten“, das zu DDR-Zeiten den noch angeschriebenen Namen „Haus des Handwerks“ trug. Auch hier durften wir rein und uns austoben. Das war schon beeindruckend und weil das Hotel um einiges größer als das Hallenbad ist, lief da auch nicht ständig wer durchs Bild. 😉

Danach gings rüber in den Bahnhof, die Jugendstildecke zu fotografieren. Während der klassische Eisenbahnfotograf sich ja eher auf den Bahnsteigen rumtreiben würde, hatte es uns die Gebäudeinnenarchitektur angetan. Als letzten Programmpunkt hatten wir dann noch die in Sanierung befindliche jüdische Synagoge auf dem Plan. So ein Gebäude hatte ich bisher auch noch nie betreten.

Da das Wetter sich verschlechterte, verzichtete ich auf den Turmaufstieg, der eigentlich noch geplant war, zumal ich am Tag zuvor bei schönem Wetter bereits einen der zur Auswahl stehenden Stadttürme bestiegen hatte. Stattdessen hatten einige andere und ich uns in der Jugendherberge getroffen und den Abend dort gemütlich ausklingen lassen. War auch ganz schön und so lernte man sich etwas näher kennen und konnte sich mal austauschen.

Am Sonntag stand die Abreise an, aber vorher gabs noch Frühstück und noch einen weiteren Programmpunkt. Wir starteten mit den Autos der Teilnehmer nach Deutsch Ossig. Den Ort gibt es nicht mehr, denn er musste einem Braunkohlentagebau weichen. Inzwischen ist dort ein großer See. Einige Häuserruinen stehen dort noch und da machten wir dann den ersten Fotostop.

War aber ganz schön windig und kalt an diesem Sonntag. Danach ging es einige Kilometer weiter nach Tauchritz, wo am gleichen See ein kleiner Hafen entstanden ist. Dort erwartete man uns bereits und schloß uns den Steg auf, sodaß wir uns auch dort austoben konnten mit unseren Kameras.

Und dann das wirklich letzte Motiv des Wochenendes auf dem Programmplan: das Wasserschloss Tauchritz. Auch hier kamen wir dank eines Schlüssels ganz offiziell rein und konnten uns dort umsehen und Fotos machen. Das Schloss steht leer und ist sehr stark sanierungsbedürftig. Es wird aber schon etwas dran gearbeitet.

Danach gings zurück nach Görlitz. Ich brachte meinen Koffer im Schließfach am Bahnhof unter, ging nochmal in die Stadt, aß zu Mittag und dann ging es wieder heim.

Fazit: ich war zwar nach der Enttäuschung mit dem Kaufhaus erst etwas skeptisch, letztlich aber doch schwer begeistert. Paar Kleinigkeiten hätte ich anders organisiert, aber letztlich war ich froh zugesagt zu haben. Ich hätte mich wohl schwer geärgert, wäre ich nicht dabei gewesen.

Mein Dank gilt Uwe und Gregor als Organisatoren, den Sponsoren und allen die das Event auf die eine oder andere Art unterstützt haben. Bin beim nächsten Mal wieder dabei, wenn es mein Zeitplan zulässt.

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