Vorsicht bei Interviewanfragen

Heute wanderte per Snailmail eine Interviewanfrage ins Haus. „Regionaleuropäischer Wirtschafts-Spiegel“ hieß das Blatt, daß mich doch so gerne interviewen wollte. Natürlich wären die Erstellung und der Abdruck des Interviews kostenlos. Nunja, ganz kostenlos aber nun auch wieder nicht, denn veröffentlichtes Bildmaterial würde mit 9,95 Euro pro mm-Höhe/Spalte berechnet werden.

Hier wurde ich stutzig, denn wieso soll ich für die Veröffentlichung von Bildern zahlen bei einem Interview? Keine seriöse Zeitung/Zeitschrift geht so vor.

Im Netz machte ich mich dann auch schnell schlau und stellte fest, daß der dahinterstehende IWN-Verlag wohl mit solchen Bauernfängertricks schon längere Zeit sein Geld verdient und das wohl nicht nur in Deutschland.

Die Interviewanfrage landete also in der Ablage P und ich kann jedem nur raten das gleiche zu tun, wenn so eine Interviewanfrage vom IWN-Verlag ins Haus flattert. Da investiere ich lieber nen 50er, lasse mir eine professionelle Pressemitteilung erstellen und versende die. Die Wahrscheinlichkeit, daß daraus dann ein richtiges Interview wird oder die Pressemitteilung irgendwo abgedruckt wird ist bedeutend höher und bringt letztendlich mehr.

  1. Ist ja schon frech einem erst etwas anbieten und dann darin versteckte Kosten zu haben. Danke für den Tipp und die Warnung vor dieser Seite.

  2. Lengenfeld

    Ulrich Lengenfeld
    Am 7. März 2012 um 11:28 Uhr
    Vorsicht!!!!

    Es gibt begründeten Verdacht, dass diverse Verlage in Deutschland durch diese Methode allein in den letzten Jahren, unbemerkt von der Öffentlichkeit, einen größeren zweistelligen Millionenbetrag kassiert haben. Es ist immer die gleiche Vorgehensweise: Zuerst wird mit einer kostenfreien Veröffentlichung für einen redaktionellen Text geködert. Nur nebenbei wird dann erwähnt, dass Bildmaterial pro Millimeter berechnet wird. Das kann man schnell übersehen.

    Letztlich erhält man dann eine Rechnung für einen Artikel mit Fotos, die schnell einige tausend EURO betragen kann, obwohl man nur mit einer üblicherweise kostenfreien redaktionellen Veröffentlichung gerechnet hat.

    Unsere Recherchen haben auch ergeben, dass lediglich kaum nennenswerte Auflagen von ca. 10.000 Exemplaren gedruckt werden, die vermutlich dann wahllos an unterschiedliche Unternehmen verschickt werden. Man hat dann für den hohen Rechnungsbetragt wohl kaum eine erwähnenswerte Gegenleistung von den Verlagen erhalten.

    Sollten Sie eine ähnliche Erfahrung mit dem Verlag „Internationale Wirtschaftsnachrichten“ gemacht haben, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Jede Information hilft uns die Öffentlichkeit und damit auch die Unternehmen über diese nach „Abzocke riechende“ Methode zu informieren und damit dieser Masche ein endgültiges Ende zu bereiten. Ihnen hilft es möglicherweise eine noch nicht bezahlte Rechnung künftig auch nicht zahlen zu müssen. Wenn Sie bereits gezahlt haben kann das Geld unter bestimmten Voraussetzungen von den entsprechenden Verlagen zurück gefordert werden.

    Nähere Auskunft:
    Ulrich Lengenfeld
    Freier Journalist
    Mobil 0171 990 23 50
    ulrich-lengenfeld@web.de

  3. Lengenfeld

    Achtung
    Der Verlag hat nun einen neuen Titel gebracht. Aber die Masche bleibt die Gleiche. Es kommen mal eben 2. – 12.000 EUR zusammen. Also Vorsicht bei Interview Anfragen.
    Torsten hat Recht . Betroffene können sich bei mir melden. Wir wissen wie sie Ihr Geld zurück bekommen können.

    Ulrich Lengenfeld
    U.Lengenfel@t-online.de
    0171 990 2350

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