Warschau – die unterschätzteste Hauptstadt Europas?

Ich war am Wochenende wieder in Warschau. Nun das dritte Mal binnen 18 Monaten bereits.

Warum ich so oft nach Warschau fahre?

Weil die Stadt megaviel zu bieten hat und man das eh nicht alles an einem Wochenende schafft. Ich plane jetzt bereits die nächste Reise nach Warschau, wird aber noch bis 2016 dauern. Auch dann werde ich mich definitiv nicht langweilen, denn ich hab dann bereits mir was vorgenommen, wo ich auch entspannt das gesamte Wochenende mit beschäftigt sein werde.

Die meisten können sich glaube unter Warschau gar nichts richtig vorstellen. Das ist schade, denn hier gibt es so viel zu entdecken.

Die Altstadt von Warschau

Nach dem Krieg wurde die Altstadt rund um den Königspalast komplett originalgetreu wieder aufgebaut und es hat sich wahrlich gelohnt. Sie ist auch einer der Touristenmagnete Warschaus und man sollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Der angrenzende Königspalast ist auch einen Besuch wert und wer sich für einen Gang durch dessen Gemäuer entscheidet, sollte viel Zeit mitbringen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall. Zugehörig zur Altstadt ist auch der historische Königsweg nach Wilanow, der ebenfalls zu einem teil sehr schön restauriert wurde und zum flanieren einlädt.

Die neoklassizistische Architektur der Stalin-Ära

Mag nicht jeder, finde ich aber immer wieder toll. Am beeindruckendsten ist natürlich der Kulturpalast, der weithin sichtbar ist und von dessen Aussichtsplattform aus man einen tollen Blick über Warschau hat. Aber auch die zahlreichen Gebäude in der Innenstadt, deren Architektur sich daran anlehnt, können mich zumindest wirklich begeistern.

Warschau ist grün

Glaubt man eigentlich nicht, ist aber so: 40 % Grünflächenanteil hat Warschau. Das ist eine ganze Menge. Wer davon etwas sehen will, der wird im Łazienki-Park mit seinen 80 ha sicher fündig. Und wem das nicht reicht, der geht z.B. in den Schlosspark Wilanow oder in die nördlich des Stadtzentrums gelegenen Parkanlagen.

Schloss und Park Wilanow

Wilanow ist sozusagen das Sanssouci von Warschau und auf jeden Fall einen Besuch wert. Man glaubt gar nicht wie schön es hier ist. Zwar kleiner als das echte Sanssouci, aber mindestens genauso schön.

Warschaus Kirchen

Kirchen gibts in Warschau auch mehr als genug. Klar, so katholisch wie die Polen im Allgemeinen sind. In einigen war ich schon mal drinnen und total beeindruckt ob deren Gestaltung. Daher werden die bei meiner nächsten Warschaureise im Mittelpunkt stehen.

Die Weichsel in Warschau

Gerade im Sommer zu empfehlen: abends runter an die Weichsel, die Warschau in zwei Teile trennt. Da kann man entspannt chillen, was trinken und zuschauen wie die Dunkelheit über die Stadt hereinbricht und das die Lampen an den Brücken angehen und auch das Nationalstadion beleuchtet wird. Einfach herrlich sag ich euch.

Die tollen Warschauer Museen

Zahlreiche sehr gut gestaltete Museen sorgen dafür, daß ihr euch auch bei schlechtem Wetter in Warschau nicht langweilen müsst. Ob Technikmuseum, Armeemuseum, Museum zur Geschichte der Juden in Polen, Museum zum Warschauer Aufstand und noch einige mehr stehen für euch offen und zeigen auch wie man Museen wirklich ansprechend gestalten kann. Manch deutscher Museumsdirektor wäre angehalten mal nach Warschau zu fahren um sich diesbezüglich dort weiterzubilden.

Die günstigen Warschauer Hotels

Komfortabel nächtigen und dafür wenig bezahlen? Kein Problem in Warschau. Sehr gute 4* Hotels bekommt man bereits für um die 35-45 € pro Nachts, teils auch gleich inklusive Frühstück. Noch edler geht es in den 5* Hotels zu, wo man bereits zu Preis ab ca. 60 € aufwärts nächtigen kann. Da ist man in mancher deutscher Stadt schon froh was im 2-3* Bereich zu bekommen.

Die freundlichen Menschen

Die Menschen sind in Polen allgemein sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn man irgendwo mal fragend rumsteht und nicht weiter weiß, ist immer wer da der fragt ob er helfen kann. So habe ich das bisher jedenfalls erleben dürfen.

Alles in allem ist Warschau definitiv eine Reise wert und vielleicht kann ich den einen oder anderen ja dafür begeistern auch mal der polnischen Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Per Bahn geht es dreimal täglich in 5,5 h von Berlin nach Warschau.

Und jetzt gibts wohl keinen Grund mehr, nicht mal nach Warschau zu fahren, oder?

2 Comments

  1. Manfred Mallik

    Ich habe in den 70er Jahren mit meiner Familie in Warschau gelebt und auch damals wurde Warschau aus deutscher (in meinem Fall DDR) Sicht oft von oben herab betrachtet. Und schon damals war das ungerecht u. überheblich.
    Für meine Familie und für mich war es eine schöne Zeit und wir haben uns in Waszawa -u. in Polen überhaupt- sehr wohl gefühlt. Warschau u. Umgebung sind besonders im Sommer sehr reizvoll u. die Stadt hatte ein hohes kulturelles Niveau. Die Chopinkonzerte im Lazienkipark sind unvergesslich.

Comments are closed.