Wenn der Honig aus der Stadt kommt

Honig wird von Bienen hergestellt und die brauchen dafür Blüten. So weit, so gut. Allgemein ist daher die Ansicht verbreitet, daß Bienen in der Regel nur draußen auf dem Land ihr Tun ausüben können und dementsprechend auch dort die Bienenstöcke stehen müssen.

Aber weit gefehlt. In den letzten Jahren hat man immer wieder etwas vom Massensterben der Bienen gehört, obwohl mich das Thema bisher nicht sonderlich beschäftigt hat. Dem soll nun mit Hilfe der Stadtimker Einhalt geboten werden. Immer häufiger finden sich Menschen in Städten bereit einen (oder mehrere) Bienenvölker in der Stadt anzusiedeln. Ja, Bienen können auch in Großstädten leben, sofern es dort einiges an Grün gibt. Das Ibis Mariahilf in Wien hat auf seinem Zwischendach mehreren Bienenvölkern eine Heimstatt gegeben und Imker Dietmar Niessner liefert unter anderen den dort produzierten Honig direkt an das Hotel. Man bekommt also im Hotel Honig zu essen, der direkt von dort stammt und nicht erst hunderte oder tausende Kilometer durch die Gegend gefahren wurde.

Und das wiederum finde ich einfach toll. Lokale Produkte, die man sonst woanders nur schwerlich bekommt. Ich finde, das sollte es in Hotels noch viel öfters geben. Das muß nicht nur den Honig betreffen, kann sich auch auf Eier, Marmelade usw. ausdehnen.

Wie ich gelernt habe, kommen die Bienen sehr wohl mit dem Stadtklima klar und da sie diverse Filter in ihrem kleinen Körper haben, ist der Honig der in den Städten lebenden Bienen genauso sauber und gesund wie der von Bienen draußen auf dem Land. Hätte ich jetzt zwar erst nicht gedacht, aber da der Honig auch regelmäßig analysiert wird, muß das wohl stimmen. Ansonsten würde ihn das Ibis sicher auch nicht seinen Gästen anbieten. Was für Honig die Bienen produzieren, hängt natürlich von der Jahreszeit ab was gerade in Blüte steht und natürlich auch was es im mehrere Kilometer umfassenden Umfeld rund um den Bienenstock an Pflanzen gibt.

Die drei Bienenvölker von Imker Niessner produzieren ca. 90 Kilo Honig im Jahr. Das reicht zwar nicht zu 100 % um den Honigbedarf des Ibis Hotels zu decken, doch der Herr Niessner hat noch an anderen Standorten Bienenvölker, die Honig produzieren.

Ich find ja, daß das durchaus eine Sache Wäre, die Accor in allen Hotels anbieten sollte, wo es baulich möglich ist. Da hätte dann jedes Hotel seinen persönlichen Honig, durchaus ein interessantes Alleinstellungsmerkmal. Davon abgesehen ist das ein toller Beitrag zum Umweltschutz, wo Accor eh schon für prädestiniert ist. Auch wäre das für andere Hotel- oder Gastronomieanbieter sicher was ganz interessantes. Übrigens gibt es bereits in Berlin über 500 Hobbyimker mit eigenen Bienenvölkern. Wenn die Entwicklung so weiter geht ist das mit dem Bienensterben bald vom Tisch und das ist auch gut so.

6 Comments

  1. Michael

    Nach dem lesen des Artikels stellen sich mir ja gleich zwei Fragen:
    1. Wie schmeckt der Honig und welche Konsistenz hat er?
    2. Wann fängst Du in Md an zu imkern? 😉

    • Der Honig schmeckt unterschiedlich, je nachdem was gerade geblüht hat als die Bienen unterwegs waren. Das trifft auch auf die Konsistenz zu.

      Und wann ich mit imkern anfange? Gar nicht. Mir fehlt der Platz und auch die nötige Zeit und ich esse auch nicht so viel Honig, daß sich so ein Bienenvolk für mich lohnen würde.

  2. Michael

    Nach dem lesen des Artikels stellen sich mir ja gleich zwei Fragen:
    1. Wie schmeckt der Honig und welche Konsistenz hat er?
    2. Wann fängst Du in Md an zu imkern? 😉

    • Der Honig schmeckt unterschiedlich, je nachdem was gerade geblüht hat als die Bienen unterwegs waren. Das trifft auch auf die Konsistenz zu.

      Und wann ich mit imkern anfange? Gar nicht. Mir fehlt der Platz und auch die nötige Zeit und ich esse auch nicht so viel Honig, daß sich so ein Bienenvolk für mich lohnen würde.

  3. Interessant. Hatte ich bis zu der Info über das Hotel in Zürich und jetzt hier Deinem Artikel wirklich noch nicht gehört. Danke für den Hinweis.

  4. Interessant. Hatte ich bis zu der Info über das Hotel in Zürich und jetzt hier Deinem Artikel wirklich noch nicht gehört. Danke für den Hinweis.

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