Bahn, Bagger, Bibelturm – ein Sonntagsausflug

Das schöne Wetter am gestrigen Sonntag nutzte ich aus um mal wieder auf Fotototur zu gehen. In einem Eisenbahnforum hatte ich gelesen, daß am Wochenende Pendelverkehr zwischen Dessau und Ferropolis stattfindet und da der Streckenabschnitt Oranienbaum – Ferropolis ansonsten keinen Verkehr ausweist, wollte ich mir das nicht entgehen lassen.

Also ging es morgens mit dem Auto nach Dessau, wo ich mir dann was zu frühstücken holte und dann den Doppelstocktriebwagen nach Ferropolis bestieg. der war auf der Hinfahrt auch sehr gut besetzt, gab es doch in Ferropolis einen Flohmarkt. Dort nur kurz umgeschaut und paar Fotos der Bagger gemacht, allerdings sollte ich das nochmal wiederholen wenn dort keine Veranstaltung ist, dann gibt es da bessere Fotostandpunkte. Auf jeden Fall ist Ferropolis einen Besuch wert. Wer noch nicht dort war, bitte unbedingt mal nachholen.

Zurück war der Triebwagen nur schwach besetzt, was aber auch verständlich ist, waren ja gerade mal alle erst angekommen. Die Strecke selbst hat es in sich, eine Langsamfahrstelle reiht sich an die nächste, dafür ergeben sich unzählige Fotomotive. Einige davon setzte ich dann bei der zweiten Runde um, wo ich den Zug mit dem Auto aus begleitete. Dabei hatte ich viel Zeit, denn ich war doch um einiges schneller als der Triebwagen.

Während die Strecke Dessau – Oranienbaum – Wörlitz von Frühjahr bis Herbst regelmäßig befahren wird, ist auf dem Abschnitt Oranienbaum – Ferropolis gar kein Verkehr ansonsten mehr, somit sind die Aufnahmen dort schon etwas seltenes und nicht jederzeit zu machen. Für die Strecke von Dessau nach Ferropolis braucht der Triebwagen übrigens rund dreimal so lang wie ich mit dem Auto unter Einhaltung sämtlicher Verkehrsregeln.

Auf der Fahrt nach Dessau hatte ich im Radio was vom Wörlitzer Bibelturm gehört und der Möglichkeit da raufzuklettern. Sowas mag ich ja, und so stand das dann auf dem Programm. Allerdings gab es zuerst einen Zwischenhalt in Oranienbaum und dort wurde dann ein Eis gegessen und ein kurzer Blick in den Schlossgarten geworfen. Nächstes Jahr wird Oranienbaum dann detailliert erkundet. Da gibt es jede Menge zu sehen. Sowieso ist die ganze Region absolut sehenswert. Wer mal ein Reiseziel für einen Kurzurlaub sucht, das Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist definitiv eine Reise wert!

Also das Auto in Wörlitz geparkt und dann los durch den Ort. Zuerst in einem kleinen Café Kaffee und Kuchen zu mir genommen und danach die Kirche mit dem Bibelturm gesucht. Der Aufstieg in 55 Meter Höhe ging recht fix, oben sind die Treppen aber wirklich sehr schmal und da sollte man immer schauen ob einem wer entgegen kommt. Ansonsten könnte es problematisch werden. Dafür entschädigt der Ausblick aber auf jeden Fall. Den gesamten Wörlitzer Park und den Ort Wörlitz kann man von hier aus überblicken und wenn das Wetter mitspielt, kann man auch Dessau und teils auch Lutherstadt Wittenberg in der Ferne von hier aus sehen.

Auch die Kirche selbst ist schön anzusehen und in ihrem Baustil sicher auch nicht alltäglich, wie so vieles hier nicht. Ich machte noch einen kleinen Spaziergang im Park mit dem Gedanken hierfür auch mal wieder einen ganzen Tag einzuplanen, mit Gondelfahrt und allem was dazu gehört.

Auf dem Rückweg hielt ich dann noch am Park Luisium an und war doch überrascht wie klein das zugehörige Schloss Luisium ist. Nachdem ich dann den Stau am Ortseingang Dessau auch irgendwann hinter mich gebracht hatte, ging es dann wieder gemütlich heim.

Feststellung des Tages mal wieder: manchmal braucht man gar nicht so weit zu fahren um in eine ganz andere Welt einzutauchen.