Ulrichskirchengegner Torsten Maue – wer ist das eigentlich?

Nun ist die Endphase eingeläutet, in wenigen Tagen findet Magdeburgs erster Bürgerentscheid zum Thema Ulrichskirche statt. Einer, den das Kuratorium Ulrichskirche gerne auf dem Kieker hat bin ich selbst. Damit habe ich auch kein Problem, denn „sie wissen nicht was sie tun“. 😉

Was mir vorgeworfen wird, sind immer die gleichen Dinge:

-ich bin gegen die Kirche
-ich bin gegen alte Dinge

Zum ersteren Kritipunkt. Ja, ich glaube nicht an irgendeinen Gott, aber mit dieser Meinung stehe ich in Deutschland schon lange nicht mehr alleine. Alleine hier in Magdeburg gehören nur rund 12 % aller Einwohner irgendeiner Konfession an. Diesbezüglich bin ich also total dem Mainstream zugehörig. Ob Religionen wirklich einen Sinn haben, ich weiß es wirklich nicht. Fakt ist aber, daß durch die verschiedenen Religionen unzählige Menschen ihr Leben verloren. Sei es durch die „Kreuzzüge“ oder durch die Inquisition. Und auch heute noch lassen Menschen im Namen ihrer Religion ihr Leben, wobei es da dann meistens eh nur darum geht wer den den cooleren imaginären Freund hat. Kein Diktator, keine Terroristenvereinigung hat so viele Menschen auf dem Gewissen wie die Religionen. Das ist nunmal leider Fakt.

Die Religionen an sich sind also schon mal nicht meine Freunde. Anders sieht es mit den Kirchen als Bauwerk aus. Ich mag solche Bauwerke, habe große Hochachtung vor den Menschen die z.B. den Kölner Dom erbauten, ohne all die Technik die wir heute so zur Verfügung haben. Deshalb habe ich mich auch sofort an der Spendenaktion zur Sanierung der Treppenstufen im Nordturm des Magdeburger Doms beteiligt: Treppenstufe 3 gehört nun mir. 🙂 Auch die Magdeburger Nikolaikirche wird in diesem Jahr noch von mir unterstützt um die Fensterscheiben erneuern zu können.

Ich fand auch den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche toll, war selbst schon mehrmals drinnen gewesen. Doch die Dresdner Frauenkirche paßt nur deshalb dorthin, weil auch das gesamte Umfeld um den Dresdner Neumarkt entsprechend dem historischen Zustand vor der Zerstörung 1945 wiederhergestellt wurde. So entstand ein Gesamtensemble das sich gut zusammenfügt.

Zum zweiten Punkt, ich mag keine alten Sachen, möchte ich auch noch etwas sagen.

Ich war neun Jahre ehrenamtlich bei einer Museumseisenbahn tätig und wie oben auch bereits geschrieben öffne ich auch ab und an meine Brieftasche wenn es um die Erhaltung historischer Bauten jedweder Art geht, z.B. die Magdeburger Hubbrücke. Wer mein Magdeburger Fotoblog kennt, wird dort viele Fotos historischer Bauten wiederfinden. Zukunft kommt von Herkunft – den Spruch prägte Heinz Dürr, ehemals Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. Aber natürlich muß man auch vorausschauen und um mit den Puhdys zu sprechen: „Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln, Steine zerstreuen..“.

Bei der Ulrichskirche habe ich aber mehrere Probleme. Das gesamte Umfeld würde nicht mehr zur Kirche passen bzw. die Kirche nicht zum Umfeld. Ob man die Neubauten aus den 90er Jahren sowie die neoklassizistischen Bauten aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts nun abreisst und den alten Stadtkern wiederherstellt, wage ich mal ernsthaft zu bezweifeln.

Ob ich also wirklich der Teufel in Reinkultur bin, als den mich das Kuratorium gerne hinstellt – ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich auch einfach nur realistisch….

In diesem Sinne wünsche ich mir viele viele JA-Stimmen beim Bürgerentscheid am 20.03.2011. 🙂