Meile der Demokratie – für mich der falsche Weg

Es ist mal wieder soweit: die Nazis veranstalten ihren „Trauermarsch“ anläßlich der Bombardierung Magdeburg 1945 und in der Stadt bricht der Ausnahmezustand aus. Linke autonome Gruppen machen Gegendemos und Sitzblockaden, die anderen Parteien engagieren sich mit einer „Meile der Demokratie“ in der Innenstadt usw.

Damit hier nicht gleich wieder der dritte Weltkrieg ausbricht, versuchen 2.000 (!) Polizisten aus zehn Bundesländern die Streithähne auseinander zu halten.

Ich versteh den ganzen Rummel allerdings nicht wirklich. Mit all diesen Gegenveranstaltungen, Sitzblockaden usw. erreichen die Nazigegner genau das, was die Nazis wollen. Letztere bekommen damit viel mehr Aufmerksamkeit als sie wert sind.

Statt da den großen Rummel zu veranstalten, halte ich die Bestrafung mit Ignoranz für den besseren Weg. Eine Stadt in der an diesem Tag alle Geschäfte geschlossen, alle Fenster verrammelt sind, in der weder Autos noch ÖPNV verkehren und niemand auf die Straße geht, eine „tote“ Stadt würde auf die Nazis doch total deprimierend wirken. Das würden die sich maximal ein zweites Mal antun und es danach vermutlich sein lassen.

Wenn zudem die Medien das ganze Thema links liegen lassen würden und auch nicht drüber berichten würden, dann würden die Nazis recht schnell aufgeben. So wissen sie aber, daß sie durch all die Berichterstattung, durch all den Rummel ringsherum eine Menge Aufmerksamkeit und damit auch Werbung bekommen. Und wie heißt es doch so schön: es gibt keine schlechte Werbung. Es gibt nur Werbung oder keine Werbung.

Aber ich weiß, daß meine Gedanken auf taube Ohren stoßen, denn diese Gegenveranstaltungen sind alljährlich auch ein Tummelplatz profilierungssüchtiger Politiker jeglicher Couleur.

Für mich gilt daher: ich bleibe daheim.