Flashmob: Gestatten, die Rechnung

Er ist vorbei, der Kreide-Flashmob in Magdeburg. Letzten Sonnabend war dazu aufgerufen worden den Magdeburger Hasselbachplatz mit Kreide zu bemalen. Über 1.200 Menschen, vornehmlich Jugendliche, folgten dem Aufruf.

Das führte dazu, daß die Polizei dort die Straßen sperren musste für zwei Stunden. Der Flashmob war, wie konnte es anders sein, natürlich nicht angemeldet gewesen.

Nun wird davon gesprochen, dem Organisator des Flashmobs die Kosten für den Polizeieinsatz und die Reinigungskosten – nicht nur die Straße war bemalt worden, sondern auch Häuserwände – in Rechnung zu stellen.

Wie nicht anders zu anders, ist da der Aufschrei groß, doch nicht bei allen. Das Lager ist allerdings zweigeteilt. Ich persönlich zähle zu denen die es richtig finden den Veranstalter des Flashmobs dafür in Regress zu nehmen. Es kann doch nicht sein, daß jeder macht was er will, ohne sich dabei an geltendes Recht zu halten und dann soll die Allgemeinheit noch dafür aufkommen.

Argumente es wäre ja Kunst gewesen und die würde man damit behindern, kann ich da nicht gelten lassen. Auch Kunst darf sich nicht alles erlauben. Und zudem ist der öffentliche Raum für alle da und das war für eine eingeschränkte Zeit nicht der Fall, weshalb ja auch die Polizei die Zufahrtsstraßen absperren musste, damit da nicht noch etwas passiert.

Andere argumentierten damit den Flashmob als politische Demonstration zu betrachten, doch konnte ich da nichts politisches bei erkennen.

Es ist nicht das erste Mal, daß sich nach so einer Aktion die Frage der Kosten ergibt. Zur Verhinderung einer unangemeldeten Facebookparty in Konstanz war ein größeres Polizeiaufgebot im Einsatz und die Kosten von ca. 200.000 € hat man dem Veranstalter, einem Auszubildenden, in Rechnung gestellt.

Der Veranstalter des Magdeburger Kreide-Flashmobs hätte eigentlich gewarnt sein müssen. Ich kann nur hoffen, daß die Begleichung der Rechnung durch den Initiator des Flashmobs auch wirklich erfolgt.

Und wie seht ihr das? Sollen die Kosten bei solchen Veranstaltungen von der Allgemeinheit getragen werden oder doch von den Veranstaltern?

4 Comments

  1. Michael Nortmann

    Der DFB veranstaltet jedes Wochenende Fußballspiele die von einem viel größerem Polizeiaufwand begleitet werden. Auch auf Kosten der Allgemeinheit, denn viele Vereine sind so knapp bei Kasse, das sie nicht mal einen Einsatz in der Saison bezahlen könnten. Von den Kollateralschäden, den die „Fans“ in der Bahn und im Unfeld verursachen, ganz zu schweigen.

  2. Michael Nortmann

    Der DFB veranstaltet jedes Wochenende Fußballspiele die von einem viel größerem Polizeiaufwand begleitet werden. Auch auf Kosten der Allgemeinheit, denn viele Vereine sind so knapp bei Kasse, das sie nicht mal einen Einsatz in der Saison bezahlen könnten. Von den Kollateralschäden, den die „Fans“ in der Bahn und im Unfeld verursachen, ganz zu schweigen.

  3. umdenken

    @Michael
    Nur weil im Fußball auch randaliert und Staatsgelder zum Fenster rausgeschmissen werden, legitimiert das noch nicht Randale und Geldverschwendung in anderen Bereichen. Der Vergleich hinkt, wenn grundsätzlich beides falsch ist.
    Hoffe auch, dass der Initiator eine Rechnung bekommt, wenn auch nicht über die volle Höhe, aber Abschreckung muss sein.

  4. umdenken

    @Michael
    Nur weil im Fußball auch randaliert und Staatsgelder zum Fenster rausgeschmissen werden, legitimiert das noch nicht Randale und Geldverschwendung in anderen Bereichen. Der Vergleich hinkt, wenn grundsätzlich beides falsch ist.
    Hoffe auch, dass der Initiator eine Rechnung bekommt, wenn auch nicht über die volle Höhe, aber Abschreckung muss sein.

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