Mein Besuch in Prag – Tag 3 und Abreise

angelo by Vienna House PragueAm Sonntag war ich frühzeitig wach und freute mich auf ein Frühstück in Ruhe. Schon um kurz nach 7 Uhr war ich auf dem Weg zum Frühstück. Notiz an mich: sonntags nicht so früh zum Frühstück gehen! Da unten war es schon rammelvoll, vielfach waren es Rentner, deren Reise wohl anscheinend schon recht früh wieder zurück oder weiter oder wohin auch immer gehen sollte.

angelo by Vienna House PragueJedenfalls war es recht laut und ich fand gerade noch einen freien Tisch, wo ich mich niederließ. Irgendwann so weit nach 8 Uhr, wurde es dann etwas leerer und somit auch ruhiger. Da draußen bereits beim Aufstehen der Regen an die Fenster prasselte, stand fest, daß der heutige Tag wohl in erster Linie überdacht stattfinden würde. Auch ein Grund mehr sich beim Frühstück schon viel Zeit zu lassen.

Nach dem Checkout gab ich meinen Koffer noch in der Hotelrezeption ab und stiefelte zur Straßenbahnhaltestelle. Fahrtziel: unbekannt. Ich stieg einfach in die nächste Straßenbahn und fuhr ein paar Stationen mit. Dann nahm ich eine andere Bahn und fuhr mit der weiter und so ging es dann eine Weile fort. So kam ich auch aus dem Stadtzentrum raus und in die regulären Wohngebiete rein (und wieder raus).

Pragreise 2018

Irgendwann gabs dann die erste Kaffeepause für mich in einer Filiale von Costa Coffee. Danach wurde das noch fehlende Reststück der Linie 23 befahren und dann von dort aus die Gesamtstrecke noch einmal. Zurück ging es dann bis zum Burgbergviertel und von dort aus zu Fuß im Regen über die Karlsbrücke.

Pragreise 2018Die war entsprechend wenig bevölkert, Regen sei Dank. Und von dort aus ging es dann wieder zu Fuß entlang der Moldau, wo dann Stück für Stück die Zahl der Touristen immer weniger wurde.

Pragreise 2018

Da es inzwischen Mittag geworden war, war es Zeit für ein Mittagessen. Auf Twitter hatte ich eine Restaurantempfehlung bekommen und die wollte ich mal ausprobieren. Das war jetzt auch nicht die schlechteste Idee gewesen, denn das Essen dort war echt lecker, auch wenn kein Gulasch auf der Speisekarte stand. Gemütlich ging es danach zurück zum Hotel, denn der Koffer wollte abgeholt werden.

Pragreise 2018

Mit der Straßenbahn ging es dann noch einmal quer durch Prag zum Hauptbahnhof. Dort angekommen, tingelte ich erstmal noch durch das große Gebäude. Dabei fand ich dort eine Vinothek und darin u.a. ein Regal mit Weinen aus Moldawien. Da ich zu moldawischen Wein null Bezug bisher hatte, nahm ich eine Flasche mit. Und ja, der Wein war wirklich lecker. Dann fand ich, nach einigem Suchen, die CD Lounge, wo ich mit meiner Reservierung für den Eurocity auch Zugang zu hatte. Nervig war dort nur eine Mutter mit ihren zwei Kindern, denn die beiden Kinder waren alles andere als leise. Irgendwo war glaube jeder froh, als die dann die Lounge verließen.

Straßenbahn in Prag

Auch die Abfahrtszeit meines Zuges rückte näher und damit die Bekanntgabe an welchem Bahnsteig er abfuhr. Das wird dort nämlich erst ca. 15-20 Minuten zuvor bekanntgegeben. Ich tigerte also gemächlich zum Bahnsteig, der schon gut gefüllt war. Und ja, die wollten alle mit dem Eurocity nach Berlin mit. Servicehinweis an dieser Stelle: diesen Zug nicht ohne Reservierung benutzen wollen. Das führt unweigerlich zu einem Stehplatz, zumindest sonntags. Ich hatte natürlich eine Reservierung und schaffte es auch irgendwann zu meinem Abteil. Dort angekommen, musste ich wieder wen von meinem Platz verscheuchen, was aber auch sofort klappte. Da das Abteil dann schon voll war, dachte ich jetzt würde Ruhe eintreten. Okay, war nicht der Fall. Denn irgendwann kam ne Gruppe Deutscher (*seufz*), die die anderen fünf Plätze reserviert hatten. Damit begann das fröhliche Plätze tauschen. Diese Gruppe Deutscher bestand aus zwei Vätern mit fünf Kindern. Die hatten in meinem Abteil fünf Plätze und zwei weitere Plätze zwei Abteile weiter. Man versuchte mich zu überzeugen, daß ich in das andere Abteil umziehen möge, doch nachdem ich klar machte, daß ich meinen Platz nicht aufgeben wollte, nahm man es hin. Noch ein Tipp: Kopfhörer und ausreichend Musik auf dem Smartphone sind bei solchen Reisen sehr hilfreich.

Der Zug verließ Prag bereits mit zehn Minuten Verspätung. Da ich 31 Minuten Umsteigezeit in Dresden hatte, ließ mich das kalt. Naja, allerdings wurde die Verspätung immer größer. Es ging bis auf +26 Minuten hoch. Irgendwann wurde der Anschlusszug vom bisher gleichen Bahnsteig ans andere Ende verlegt. So langsam stellte sich die Frage ob ich den noch erreichen werde.

Doch dann hatte ich wieder jede Menge Glück. Die Tür meines Wagens hielt genau am Treppenabgang. Ich war der erste an der Tür, stürmte die Treppe runter, einmal quer durch die Bahnhofshalle und die Treppe zu meinem Abfahrtsbahnsteig wieder hoch. Da stand er auch, mein IC nach Magdeburg. Ich fand einen schönen Platz mit Tisch im bahn.comfort-Sitzplatzbereich und konnte es mir dort bequem machen. In Magdeburg stieg ich dann kurz vor 22 Uhr auf die Minute pünktlich aus dem Zug und ein schönes Ausflugswochenende war damit vorüber.

Fazit: ich fahre irgendwann sicher nochmal nach Prag, denn auch abseits der Tourizentren gibt es jede Menge zu entdecken.