Operation Hartz IV

Hartz IV – das ist derzeitig neben der Steuersünder-CD das große Thema in den Medien. Genau um dieses Thema (und einige andere wie z.B. eine neurliche Gesundheitsreform) drehen sich die Streitigkeiten in der eigentlich „Traumkoalition“ von CDU, CSU und FDP. Erinnert man sich an die 80er/890er Jahre zurück wird man merken, daß von damals weitestgehend vorhandenen Einigkeit der Koalitionäre nicht mehr wirklich viel übrig. Die CSU hackt in Bayern auf ihren dortigen Koalitionspartner FDP rum, auch in Berlin gibt es ständig Differenzen und man könnte eigentlich denken, daß die Angela Merkel wohl besser gefahren wäre, wenn sie die große Koalition mit der SPD fortgeführt hätte.

Das Thema Hartz IV ist es nun, was in der Koalition für neuerliche Diskussionen führt. Dabei ist dies wirklich ein Thema, daß man wohl zur Zufriedenheit aller lösen kann. Die Bezieher des ALG II sind aus ganz verschiedenen Gründen auf selbiges angewiesen.

Einige sind wirklich zu faul zum arbeiten und lassen sich lieber vom Staat aushalten. Hier sollte wirklich nichts dagegen sprechen Kürzungen von Zahlungen vorzunehmen. Dann gibt es noch die, die gerne arbeiten wollen aber keinen Job finden. Häufig sind das z.b. Personen die alleinerziehend sind und die es schwer haben einen Arbeitgeber zu finden, der sie einstellt. Selbst wenn sie dann theoretisch einen Arbeitgeber gefunden haben mangelt es dann häufig an einem Kinderbetreuungsplatz. Diese Zielgruppe sollte man also nicht mit der ersteren in einen Topf werfen. Auch Langzeitarbeitslose mit geringem Bildungsstand oder Schwerbeschädigte haben es häufig sehr schwer einen Job zu finden. Auch sie fallen dann schnell ins Hartz IV und kommen da schwer wieder raus.

Ob man mit pauschalen Beträgen allen gerecht wird ist glaube das größte Problem. Der wirklich arbeitsfaule Hartz IV-Empfänger sollte meiner Meinung nach finanziell wirklich schlechter gestellt werden wie der Hartz IV-Bezieher der sich wirklich um einen Job bemüht, aber auch verschiedenen Gründen keinen findet.

Ich selbst habe ja mit meiner Firma schon einige Leute aus Hartz IV rausgeholt. Ich geb zu, ich zahle keinen Wahnsinnsgehälter, aber ich kenne hier einige Firmen die viel weniger zahlen. Wie sagte erst diese Woche einer meiner Mitarbeiter zu mir als wir uns abends mal auf nen Bierchen trafen: „Von all meinen Kumpels verdien ich das meiste.“. Ich fand das irgendwie erschreckend, beweist es doch wie niedrig hier noch die Löhne angesetzt sind. Hier muß man dann natürlich aufpassen, denn wem kann man es verübeln wenn jemand mit Hartz IV + Mietzuschuß mehr verdient als durch einen regulären Job?

Wichtig erachte ich auch, daß man Kinder zusätzlich fördert. Viele Kiddies im Grundschulalter haben heute bereits ein Handy. Dazu kommen Markenjeans usw. Dann gehts zu Klassenfahrten und auch da haben dann Kinder aus Hartz IV-Familien dann das nachsehen, wenn das Geld nicht reicht.

Wenn Guido Westerwelle Andeutungen macht mit Hartz IV wäre ein gutes Leben möglich, dann merkt man an solchen Aussagen nur, daß er selbst noch nie in der Situation war solche Leistungen beziehen zu müssen.

Es bleibt abzuwarten wie sich das ganze weiter entwickelt, zur Zeit machen sich weder die FDP noch die CDU wirklich Freunde mit ihren teils sehr polemischen Aussagen.

Allen Arbeitgebern möchte ich übrigens raten weniger Vorurteile gegenüber Hartz IV-Empfängern zu haben. Da finden sich wirklich noch viele Perlen zwischen, die einem zukünftigen Arbeitgeber lange wirklich treu bleiben.

  1. cora

    Westerwelle spricht doch nur das aus, was Millionen Menschen denken. Kritik an der sozialen Hängematte ist erlaubt und dringend notwendig.

    Die ARGE kann ihre Leistungsempfänger nicht in zwei Lager, die Faulen und Arbeitswilligen, einteilen. Dazu wäre wohl ein dreifacher Verwaltungsapparat notwendig.

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