Wir sind Otto – oder doch nicht?

Anfang Juli findet in Magdeburg das „Otto-Treffen“ statt, das vollmundig als „größtes Otto-Treffen aller Zeiten“ angekündigt wird.

Zur Erinnerung: Magdeburg hat sich die Dachmarke „Ottostadt“ gegeben und versucht jetzt alles zu ottosieren…mit mäßigem Erfolg. Eigentlich sollten wir alle irgendwie Otto sein, aber inzwischen meint man wohl, daß manche Ottos wohl gleicher sind.

Wie ich zu dieser Überlegung komme?

Nun, das ist ganz einfach. Zum Ottotreffen sind nur Leute eingeladen, die mit Vor- oder Nachnamen Otto heißen. All jene, die sich nur „Otto“ fühlen sind dort nicht erwünscht. In der Presse wird dieses „größte Otto-Treffen aller Zeiten“ daher auch weitestgehend ausgeblendet. Doch damit nicht genug. Anläßlich des dreitägigen Otto-Treffens haben die Magdeburger Verkehrsbetriebe nun verkündet, daß alle an jenen Tagen den ÖPNV nutzen und nachweisen können, daß sie wirklich Otto heißen kostenlos befördert werden. Auch hier wieder: nix für die, die sich „Otto“ fühlen.

Fazit: die ganze Aktion geht wieder an der Bevölkerung Magdeburgs vorbei und erzeugt alles andere als Begeisterung für diese Kampagne, die immer noch eher schlecht als recht von sich reden macht und von vielen eher spöttisch belächelt wird – zu recht wohlgemerkt.

Zahlen wieviel Personen sich überhaupt für das Ottotreffen angemeldet haben, sind bisher auch nicht bekannt geworden. Schaut man sich den mickrigen Twitteraccount und das agbwidrige Facebookprofil dazu an, dann wird man wohl erahnen können welchen Erfolg die gesamte Veranstaltung haben wird. Bin gespannt wie das ausgeht.

  1. Christian

    Hätte nie gedacht, dass ich dir in deinem Blog mal zustimme aber recht haste! Die Stadt und die MVB stoßen hier soviele Mitbürger vor den Kopf, die nicht Otto heißen. Mann wird einfach ausgegrenzt auch wenn man ProOtto ist. Da fehlt Fingerspitzengefühl.

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